
Beeinträchtigte Menschen könnten jetzt ohne Hilfen dastehen
Alle MitarbeiterInnen der Lebenshilfe Rhein-Lahn zum 1. Juni freigestellt!
Bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn gehen die Lichter aus: Laut Informationen des BEN-Kuriers teilte der Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Jens Lieser auf einer Betriebsversammlung mit, dass die Stiftung Scheuern als letzter verbliebener Kaufinteressent abgesprungen wäre. Zwar würde die Stiftung Scheuern die Klienten betreuen wollen, aber die Übernahme der verbliebenen Mitarbeiter der Lebenshilfe käme nicht zustande. Vorherige Übernahmegespräche mit der Lebenshilfe Limburg und den Maltesern scheiterten früh. Den hauptsächlichen Grund für diese kurzfristige Entscheidung begründete der Insolvenzverwalter damit, dass die Rhein-Lahn Kreisverwaltung teilweise die Zahlungen eingestellt haben soll. Diese würde zwischenzeitlich sämtliche ergangen Zahlungsbescheide an die Lebenshilfe Rhein-Lahn rückwirkend bis 2018 prüfen. Die Mitarbeiter der Lebenshilfe sind allesamt zum 01. Juni 2022 freigestellt von der Arbeit, die Kündigung erfolgte zum 31.06.2021. Nächste Woche bräuchten sie also nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Aktuell würde die Lebenshilfe Rhein-Lahn noch über 142.000 EUR liquide Mittel verfügen. Davon würde aber nicht viel übrigbleiben, da aktuell noch 135.000 EUR an Gehältern gezahlt werden müsse. Da kaum noch Gelder fließen würden, könne der Insolvenzverwalter die Gehälter längerfristig nicht mehr decken. Angeblich wäre bis gestern noch unklar gewesen, ob die Maigehälter bezahlt werden können. Die gekündigten Mitarbeiter reagierten geschockt auf die Nachricht. Besonders hart trifft es jedoch die betreuten Kinder und beeinträchtigten Menschen. Wie es mit diesen weitergehen soll ist derzeit völlig unklar. Sie stehen unter Umständen in ein paar Tagen ohne Alltags- und Inklusionshilfe (etc.) da.